Seniorenhandy

Ein älterer Mann telefoniert mit einem Handy

Senior telefoniert © auremar – Fotolia.com

Aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich Handy wird die enthaltene Technik immer komplizierter. Gut für Leute, die damit umgehen können, doch was ist mit Menschen die wegen einer Sehbehinderung oder Einschränkung die Buchstaben auf dem Touchdisplay nicht lesen können und/oder denen die Tasten auf den Geräten zu klein sind um es vernünftig bedienen zu können? Viele Hersteller bieten Abhilfe in Form von „einfachen Handys“. Diese Handys (auch Senioren-Handys genannt) verzichten auf allerlei technischen Kram und fokussieren sich stattdessen auf die einfache Handhabung des Geräts.

Was ist ein Senioren-Handy?

Ein Senioren-Handy ist im Grunde nicht anderes als ein einfaches Handy. Kamera, Videofunktionen und viele weitere Techniken wird man meist vergebens bei solchen Geräten suchen. Stattdessen bieten sie eine Unterstützung für Hörgeräte (damit es nicht zur Rückkopplung im Ohr kommt), erhöhte Lautsprecher und Sprachausgabe und wahlweise eine Notruftaste. Der Bildschirm ist gut zu lesen, da die verwendete Displayschrift sehr viel größer ist als die Schriftgröße bei den üblichen Smartphones.

Bedienung

Um ein einfaches Handy bedienen zu können muss man kein Technikspezialist sein. Die Bedienung ist bei diesen Geräten stark vereinfacht. Hier haben Verbraucher die Wahl zwischen: Klapp-, Slide- und Barrenhandy.

Klapphandy

Ohne lästigen Ent-/Sperrbutton lässt sich das Handy einfach durch Aufklappen aktivieren. Um die Notfall-Bedienung zu vereinfachen sind meist außen auf der Klappe Tasten zum Annehmen und Auflegen. Kurzwahltasten auf der Tastatur verhindern lästiges Kontaktsuchen im Verzeichnis.
Klapphandys haben kleinere Tasten als die Senioren-Barrenhandys. Wahlweise sind diese Geräte auch mit Kamera erhältlich [1].

Beispielgerät:

Emporia Telme Flip F200

Slidehandy

Die 2. Form der einfachen Entriegelung des Handys ist das „Aufschiebhandy“ (Slider- oder Slidehandy). Außen (unter dem Bildschirm) befinden sich meist 4 Tasten zum Annnehmen, Auflegen und 2 Wahltasten zum Bedienen der Kontakte. Die ausfahrbare Tastatur ist groß und gut lesbar. Wie auch bei den anderen Modellen ist die Schrift auf dem Display sehr groß [4].

Beispielgerät:

Emporia Life Plus

Barrenhandy / Seniorenhandy mit großen Tasten

Die am meisten verwendete Form von Seniorenhandys, ist die Barrenform (rechteckige Form mit direktem Blick auf die Tastatur und Display). Hier sind die Tasten oft um ein vielfaches größer als bei den beiden anderen Handyformen. Barrenhandys sind in 2 Varianten erhältlich:

1.) Barrenhandy mit vollwertiger Tastatur

Hier hat die Tastatur die übliche Zahlenreihenfolge von 0-9 plus Zusatzzeichen (Raute und Sternchen). Die 4 Grundtasten (Annnehmen, Auflegen und 2 Wahltasten zum Bedienen der Kontakte) sind auch hier vorhanden. Der Druckpunkt der Tasten ist meist höher als bei den anderen Formen, da das Risiko des ungewollten Bedienens verhindert werden soll (aber auch Ent-/Sperrtaste ist bei manchen Geräten vorhanden) [2].

Beispielgerät:

Emporia TELME C121

2.) Barrenhandy mit Kurzwahltasten

Diese Version bietet keine vollwertige Tastatur. Die Nummern werden über PC von Freunden und Verwandten eingespeichert und auf die Kurzwahltasten gelegt. Nun braucht es kein lästiges Kontaktesuchen oder Telefonnummern eintippen. Dank der Kurzwahltasten kann der Nutzer mit einem einfachen Knopfdruck den Kontakt auswählen und mit dem grünen Hörer sofort anrufen. Hierzu braucht es keinen Bildschirm (die viele Handys dieser Art nicht haben)[3].

Beispielgerät:

Doro HandlePlus 334

Seniorenhandy mit Notruftaste

Eines der wichtigsten Features für Seniorenhandys, ist die Notruftaste. Diese ist unterschiedlich platziert (mal auf der Rückseite des Geräts oder auf der Innenseite bei Klapphandys etc.). Wenn man den Notbutton betätigt, werden alle Kontakte (die zuvor als Notkontakte gespeichert wurden) nacheinander kontaktiert. Falls keiner zu erreichen ist, bieten manche Notfunktionen auch die Möglichkeit bei „nicht erreichen der Kontakte“ sofort den Notruf zu betätigen. Somit bietet dieser SOS-Knopf hohe Sicherheit [6],[8].

Beispielgeräte:

Klapphandy: Amplicomms PowerTel M6900
Slidehandy: Emporia Life PLUS
Barrenhandy: Simvalley MOBILE XL-915

Sturzerkennung

Eine weitere Sicherheitseinheit bietet die „Sturzerkennung“. Falls das Handy eine große Erschütterung wahrnimmt, sendet es wie eine automatische Notruftaste, einen Notruf an alle Kontakte. Kombiniert mit einer GPS-Funktion, die das Orten ermöglicht, kann die gestürzte Person effektiv und schnell gefunden werden [5].

Beispielgerät:

Doro PhoneEasy 410

Seniorenhandy mit Bluetooth

Ideal für die Freisprecheinrichtung im Auto oder für das kabellose Headset. Bluetooth ist ein Funk-Standard der das alles ermöglicht. Kabellose Übermittlung von 2 Bluetoothgeräten ist nach dem verbinden ein Kinderspiel. So kann man über Funk die neusten Hörbücher von Verwandten oder Freunden erhalten, ohne dabei einen PC zu benutzen.

Beispielgeräte

Barrenhandy: Amplicom Powertel M6000
Klapphandy: Doro PhoneEasy 610
Slidehandy: Doro PhoneEasy 715

Seniorenhandy Testsieger

Das beste Senioren-Handy laut Stiftung Warentest ist das Panasonic KX-TU327 mit der  Gesamtnote „Gut“ (1,9) [7].

Quellen:
[1] http://www.handy-deutschland.de/emporia-handys.html
[2] http://www.handy-deutschland.de/emporia-telme-c121-datenblatt.html#daten
[3] http://www.dorodeutschland.de/Produkte/Mobiltelefone-und-Zubehor/Doro-HandlePlus-334gsm/
[4] http://www.computerbild.de/artikel/cb-Test-Handy-Emporia-Life-Plus-4693730.html
[5] http://www.seniorenhandy-info.de/seniorenhandys-mit-sturzerkennung.html
[6] http://www.connect.de/kaufberatung/marktuebersicht-seniorenhandys-1469716.html
[7] http://www.t-online.de/handy/smartphone/id_61828772/seniorenhandys-im-test-stiftung-warentest-lobt-verbesserungen.html
[8] http://www.testberichte.de/telekommunikation/2592/handys/seniorenhandys/artikel/sos-notruffunktionen-in-senioren-modellen.html