Google Projekt ARA

©copyright by Motorola/Google

©copyright by Motorola/Google

Ein Smartphone wie ein LEGO-Baukasten nach Belieben Zusammenstellen ohne von einem Hersteller abhängig zu sein? Das könnte mit Googles „Projekt Ara“ Realität werden.

Schon 2008 präsentierte die israelische Firma „Modu“ auf der MWC (Mobile World Congress) ein erweiterbares Mini-Handy. Doch wurde anscheinend dieses Projekt nie fortgeführt. Laut Zeitungsbericht aus Israel kaufte Google 2011 die Patente von Modu für rund 17 Millionen Dollar auf [1].

Anfangs mit Motorola später Google

Mit Projekt-Ara wollte Google zusammen mit Motorola ein modulares Smartphone entwickeln. Die 2011 erworbenen Patente boten hierfür die beste Grundlage. 2 Jahre später (2013) wurde das erste Kozept-Smartphone von Motorola veröffentlicht. Anfang 2014 verkaufte Google die Handysparte von Motorola. Projekt-Ara wird aber von Google weitergeführt.

Projekt-Ara: das modulare Smartphone

Statt einen 2 Kern Prozessor lieber einen 4 Kerner ohne sich gleich ein neues Gerät zu kaufen? Das soll in Zukunft möglich sein. Ein modular aufgebautes Smartphone lässt sich nach belieben zusammenstellen. Während heutzutage Verbraucher abhängig von der verbauten Gerätehardware sind, soll ein Baukasten-Smartphone aus Teilen verschiedener Anbieter zusammengestellt sein (die Hardware, wie auch der Anbieter kann dadurch frei gewählt werden). Ähnlich wie bei einem PC können alle Bauteile ausgebaut und durch ein neueres ersetzt werden. Dabei kann der Kunde selbst bestimmen worauf es bei seinem Wunschgerät ankommt.

Grundlegender Aufbau

Das einzig Starre in dem Handybaukasten wird wohl das Aluminium-Gerüst werden. Hier wird jedes einzelne Modul einfach draufgeschoben. Durch die im Aluminium eingearbeiteten Kontakte werden die verschiedenen Komponenten miteinander verbunden. Laut Google soll es diesen Rahmen in 3 verschiedenen Größen geben, wodurch die Bildschirmgröße ebenfalls variieren kann. Weitere Angaben zu dem modularen Aufbau gibt es noch nicht, da erst ein Standard für diese Technik erarbeitet und die Meinungen von Entwicklern eingeholt werden müssen.[4]

Google standardisiert Module

Um eine Vielfalt an Komponenten zu bieten plant Google einen freien Standard für die einzelne Bauteile. Damit können herstellende Unternehmen entsprechende Module produzieren, die dann von dem Verbraucher verwendet werden können. Ein weiterer Vorteil ist die Auswahl an Modulen, denn wenn viele Kamerahersteller nach diesem Standard produzieren, hat der Nutzer eine große Auswahl an Produkten, die er in ein Wunschgerät einbauen kann.

Aber nicht nur die Verbraucher profitieren von der modularen Lösung. Auch die Umwelt wird weniger belastet, denn so muss ein defektes Gerät nicht weggeschmissen werden. Die besagten Module werden einfach durch Neue ausgetauscht. [4]

Doch Ara steht nicht allein

Die Idee des modularen Smartphones verbreitete sich wie ein Lauffeuer. So haben Unternehmen wie Phonebloks und ZTE ebenfalls Konzepte von Baukasten-Handys veröffentlicht [2].

Zukunft ungewiss

Wann, wie und ob sich modulare Smartphones durchsetzen werden bleibt ungewiss, doch die am 15. und 16. April 2014 stattfindende Entwicklerkonferenz seitens Google lässt abzuwarten wie sich das Projekt Ara entwickeln wird [3].

Quelle:
[1] http://www.calcalist.co.il/internet/articles/0,7340,L-3518238,00.html
[2] http://www.heise.de/newsticker/meldung/ZTE-zeigt-Konzept-fuer-modulares-Smartphone-2082660.html
[3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Ara-das-modulare-Smartphone-soll-Realitaet-werden-2126827.html
[4] http://www.golem.de/news/project-ara-neue-details-zu-modularem-smartphone-1403-104894.html